Der Konzertabend am vergangenen Samstag unter dem Motto „Patchwork“ fand in Form verschiedener Ensembles statt, die sich als kleine Puzzleteile mit einem bunten Mix aus klassischen Musikstücken, Märschen, Filmmusik und Balladen zu einem musikalischen Gesamtbild zusammenfügten.

„Wir spielen dieses Konzert heute Abend zum einen trotz Corona, man könnte aber auch sagen gerade durch Corona. Wir haben es als Chance gesehen, unseren Verein und die Musik völlig neu zu entdecken.“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Musikvereines Umpfertal aus Boxberg die rund 150 zugelassenen Zuhörer am vergangenen Samstag in der Wandelhalle.

Der Konzertabend unter dem Motto „Patchwork“ fand in Form verschiedener Ensembles statt, die sich als kleine Puzzleteile mit einem bunten Mix aus klassischen Musikstücken, Märschen, Filmmusik und Balladen zu einem musikalischen Gesamtbild zusammenfügten. Dabei war aufgrund des Hygienekonzeptes nicht nur die musikalische Vorführung und das maskengeprägte Erscheinungsbild anders als von dem sonst 60 Musiker starken Orchester gewohnt, sondern auch die Moderation durch den Abend wurde von den Musikerinnen und Musikern selbst übernommen.

Begrüßt wurde das Publikum mit dem „Marsch von Gens D’armes“ von dem Trompeten-Ensemble mit Pauken-Unterstützung. Darauf folgte das „junge Blechbläser-Quintett“, sowie ein Ensemble aus Tenorhorn und Tuba, die sowohl mit gefühlvollen Klängen, wie dem Abendchor aus „das Nachtlager von Granada“, als auch mit modernen Rhythmen für Begeisterung beim Publikum sorgten. Im Anschluss zeigte das Flöten-Register mit bekannten Melodien aus der Filmmusik wie „Hedwigs Theme“ aus dem bekannten Film „Harry Potter“ ihr Können. Die größte Gruppe des Abends stellte der darauffolgende Klarinettenchor dar, der mit insgesamt 15 Musikerinnen und Musikern die Bühne der Wandelhalle durch den vorgeschriebenen Abstand von zwei Metern nahezu komplett ausfüllte.

Nach einer kurzen Pause reihte sich das Gold-Quintett als ein weiteres Puzzleteil in das bunte Programm des Abends ein, wobei dieses nicht nur auf den eigenen Blech-Instrumenten musizierte, sondern mit der „Flaschennummer“ kurzerhand Musik auf Weinflaschen präsentierte. Mit dem bekannten „Pink Panther“ von Henry Mancini folgte darauf das Saxofon-Ensemble. Besonders gefühlvoll wurde es im Anschluss bei den Trompeten, die mit den irischen Segenswünschen und einer Solo-Piccolo-Trompete für emotionale Stimmung sorgten. Von tiefer Emotion ging es zum Abschluss richtig rhythmisch bei der Performance der Schlagwerk-Combo einher, die mit einer Mischung aus Klavier, Akkordeon, Trompete, Saxofon und Schlagzeug dem Publikum kräftig einheizte.

Die wohl größte Überraschung machten die Musikerinnen und Musiker des Boxberger Musikvereins dann am Ende des Abends, als plötzlich ein voller und lauter Orchester-Klang die Wandelhalle durchdrang. Mit einem exakt berechneten Abstandskonzept schaffte es das Orchester im Finale mit allen beteiligten Musikern zu spielen. Dabei waren die Musikerinnen und Musiker in der gesamten Wandelhalle verteilt – ein Gänsehautmoment, mit dem das Publikum nicht gerechnet hatte.

Bunt, vielseitig und mit jeder Menge Emotion schaffte es das Große Blasorchester durch intensive Vorbereitung und Planung einen Konzertabend zu gestalten, der nicht nur trotz sondern gerade aufgrund von Corona in dieser besonderen Form stattfand.