Musikverein Umpfertal e. V. Boxberg: Großer Erfolg bei Wertungsspiel in Mosbach

Der Musikverein Umpfertal nahm die Möglichkeit wahr, am Wertungsspiel des Blasmusik-verbandes Tauber-Odenwald-Bauland mit zwei Orchestern teilzunehmen. Unter der Regie von Stefan Bender trat die 34köpfige Jugendkapelle in der Kategorie II an. Mit den Stücken „Intrade Festiva“ von Michael Story und „Song of Israel“ von Roland Kernen konnten sie die Jury überzeugen. Die drei Wertungsjuroren vergaben hierfür die Höchstwertung „mit ausge-zeichnetem Erfolg“ teilgenommen. Besonders interessant für die Jungmusiker war das an-schließende Beratungsgespräch durch Juror Manuel Epli. Dabei konnten die jungen Künstler wertvolle Tipps für die weitere musikalische Entwicklung erfahren. Epli war sehr angetan von dem warmen harmonischen und vollen Orchesterklang – welcher nicht selbstverständlich für ein solch junges Blasorchester ist – sowie von der differenzierten Artikulation, den stilistisch sehr ausgearbeiteten Feinheiten und den fehlerfreien und sehr selbstsicher vorgetragenen Passagen aller Solisten. Epli beglückwünschte Stefan Bender zu seiner erstklassigen Jugendkapelle.

Den Nachmittag beschloss das Große Blasorchester unter Federführung von Volker Metzger mit einer exzellenten Vorstellung in der höchsten Kategorie fünf. Mit einem ausdrucksstarken und dynamischen Auftritt präsentierten die 60 Musiker und Musikerinnen mit ihrem Dirigen­ten die „Jubilee Overture“ von Philip Sparke sowie die jüngste sinfonische Tondichtung von Guido Rennert „Hamburg – Das Tor zur Welt“. In diesem gewaltigen Werk voller Kraft und feierlicher Schönheit wird die Geschichte Hamburgs vom Mittelalter bis zur Neuzeit erzählt. Das Mittelalter mit Landsknecht-Trommeln, ein Akkordeonspieler, der Einblick in Hamburgs Seele gibt und der mit dem Instrument, das für die Hafenstadt steht, an Seefahrerromantik erinnert; die Schiffsglocke schlägt den Auswanderern, der Michel läutet einsam in sprich­wörtlicher Totenstille nach den monströsen Luftangriffen 1943, von Ferne gibt dazu eine Trompete den Trauerton vor. Dann steigt Phönix schwungvoll aus der Asche, die Beatles starten ihre Weltkarriere, die Tagesschaumelodie erklingt sowie musikalische Evergreens wie „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ oder der „Junge von St. Pauli“. So vielseitig wie diese Geschichte ist auch die ca. 24minütige Komposition der Musik, welche Guido Rennert in nur acht Tagen geschrieben hat.

Tief beeindruckt zeigten sich die Juroren sowie das Publikum sowohl vom Werk an sich als auch davon, wie meisterhaft und ausdrucksstark dies vom Großen Blasorchester realisiert wurde. Jede einzelne Passage wird zum Ereignis – vermittelt durch einen herausragenden Dirigenten, der seine Musiker offenbar ebenso überzeugt wie sein Publikum. Im Applaus der Zuhörer und der drei Juroren schwang der Respekt vor der großartigen Leistung und dem Engagement der Musikerinnen und Musiker mit, die sich in unzähligen Probestunden auf dieses Wertungsspiel und besonders auf dieses musikalisch sehr anspruchsvolle Werk „Hamburg – Das Tor zur Welt“ vorbereitet hatten.

Dass in diesem Orchester eine tolle Gemeinschaft und Harmonie herrscht, war auch in der Alten Mälzerei in Mosbach zu spüren und vor allem zu hören. Der Lohn für die sehr umfang­reiche Vorbereitung war dann auch das Resultat an diesem Tag. Die drei Wertungsrichter Matthias Wolf, Manuel Epli und Markus Frieß vergaben an das Große Blasorchester die Höchstwertung „mit ausgezeichnetem Erfolg“ teilgenommen.

Alle sind sich sicher, dass mit der Teilnahme an einem Wertungsspiel ein Orchester einen besonders starken Vorwärtsschub bekommt. Denn durch die intensiven Proben im Vorfeld und die Präsentation unter besonderen Bedingungen wird das musikalische Niveau gefördert und gibt neuen Schwung für die musikalische Arbeit. Das Ergebnis dieses Tages – 2 x „mit ausgezeichnetem Erfolg“ teilgenommen – zeigt auch, dass im Verein eine hervorragende Arbeit geleistet wird.